Resümee 2008

Veröffentlicht auf von teh


Also wieder ein Jahr geschafft könnte man sagen, den in wenigen Stunden endet das Jahr 2008 und 2009 steht bereits in den Startlöchern. Ich könnte jetzt in meinem Resümee auf politische Wendungen, Skandale und was weiß ich noch alles eingehen, aber da es in meinem Blog vorranging um Dinge geht die mich beschäftigen schreibe ich lediglich ein Resümee über mein Jahr 2008.

Wie soll ich nun sagen, 2008 war für mich das Jahr neuer Erkenntnisse vor allem auf mich selbst bezogen. Auf der einen Seite habe ich meinen Traumberuf (Altenfachbetreuer oder dipl. Gesundheits- und Krankenpfleger) gefunden und auf der anderen Seite musste ich die Ausbildung nach sechs Monaten aufgrund der Tatsache, die ich die Jahre davor immer nicht warhaben wollte oder verdrängt habe wieder abbrechen musste und dennoch war diese Erkenntnis eine der wichtigsten in meinem Leben. Mir ist klar geworden, dass ich keinen Antrieb und keine Motivation mehr für Dinge aufbringen konnte, die ich gerne mache oder die ich früher gerne getan habe, und vor allem ist mir klar geworden das ich nicht mehr Leben wollte. Ich wollte das Leben, das mir bei meiner Geburt geschenkt wurde nicht mehr dahinvegetieren ich wollte einfach nur sterben und den Zeitpunkt dafür wollte ich selbst bestimmen.

In dem Moment, als ich wusste ich habe nun den endlich den Mut meinem Leben ein Ende zu bereiten, schaffte ich es jedoch einen einzigen klaren Gedanken zu fassen: "Es muss doch anderes auch gehen. Wenn man nur vor sich dahinvegetieren kann, dann kann man doch richtig leben. Kalt oder Warm, Hell oder Dunkel, Tod oder Leben, vor sich dahinvegetieren oder leben." Ich schaffte es eine Minute vor Mitternacht für eine Sekunde Hoffnung zu haben und zu sagen: "Hilfe. Ich brauche Hilfe, ich kann nicht mehr" und so wies ich mich selbst auf die Psychatrie ein und das unterscheidet mich von meinem Bruder, der diese Hoffnung nicht gespürt hat bevor er von einer Brücke in den Tod sprang.

Ich hatte wieder einen Funken Hoffnung in mir und diesen wollte ich nutzen, aber ich habe es mir zu einfach vorgestellt. Ich durchlebte Hochstimmung und danach tiefere Abstürze als je zuvor. Die Rückschläge überwiegten den Fortschritten; Verzweiflung raubte jeglicher Hoffnung ihren Platz und ich verliebte mich aussichtslos in jemanden der mir sehr wichtig war. Sie gab mir immer ein Gefühl der Geborgenheit, der Nähe und der Hoffnung und das, wie ich schmerzlich lernen musste nur auf freundschaftlicher Basis. Es tat mir so weh und ich verlor erneut jegliche Hoffnung und diesesmal wollte ich nicht mehr ins Krankenhaus gehen. Ich hatte doch alles versucht: ich begann wieder Sport zu betreiben, was mir früher sehr wichtig war; ich machte mir meine "Sucht" bewusst und hängte World of Warcraft an den Nagel; ich las wieder gerne und es hat nichts gebracht.

Mein Facharzt sprach mit mir über eine Reha und das die Wartezeiten dafür bis zu sechs Monate betragen, aber es gab mir wieder Auftrieb "Ich zieh die Reha durch und wenn sie hilft dann hilft sie - und wenn nicht dann nicht". Ich füllte den Antrag aus, rief einen Bekannten der Familie bei der zuständigen Stelle an und sedierte mich selbst den ein oder anderen Tag tagsüber mittels Schlaftabletten, aber siehe da, bereits eine Woche nach Antragstellung saß ich im Auto und meine Eltern fuhren mich ins Rehazentrum.

Dort bin ich nun noch bis 13. Jänner (über Neujahr jedoch zu Hause) und ich fühle mich wieder großartig. Ich habe viel gelernt und mir wieder Dinge in Erinnerung gerufen, die mir wichtig waren und noch immer sind und ich mit meinen negativen Gefühlen besser umzugehen. Ich bin wieder auf den richtigen Weg und diesesmal ist mein Rucksack mit "Steinen" erheblich leichter als bei den letzten Wanderungen zu mir selbst.

Danken möchte ich vor allem meinen Eltern die mich bei jeder meiner Entscheidungen immer unterstützen und nie an mir gezweifelt haben. Besonderen Dank gebürt natürlich auch dem Party-Squad aka meinen besten Freunden, weil sie immer für mich da sind und ich mit ihnen trotz allem viele lustige Momente erlebt habe und noch viele folgen werden.

Ein Danke geht auch an:
  • meine ganze Familie,
  • das Team vom SZK 3. Stock,
  • die wundervollen Menschen die ich in der Schule kennen lernen durfte,
  • meinen Therapeuten
  • und allen Menschen die mir immer gut zugesprochen haben und ebenso
  • allen World of Warcraft Spieler mit denen ich je zu tun hatte, allen voran die Mitglieder von Avari Manath <3

Ich wünsche allen, natürlich auch meinen Bloglesern, einen guten Rutsch und ich hoffe, dass 2009 viele eurer Träume in Erfüllung gehen.

Peter

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W
cooler beruf
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E
Hej, <br /> <br /> Ich habe deinen Blog gelesen... nicht alles, aber ein paar deiner letzten Artikel und muss sagen, dass ich mich stark darin wiederfinde. Viele Gedanken und Emotionen sind sehr ähnlich und daher glaube ich wenigstens ein wenig nachfühlen zu können wie es dir geht. Mein Zustand ging allerdings nie so weit, dass ich an Selbstmord gedacht hätte, niemals. <br /> 2008 war auch das Jahr meiner Krankheit... ich bin sehr depressiv geworden, hab mich verschlossen, oder zumindest bemerkt, dass ich mich sehr verschlossen habe in den letzten Jahren und wollte trotzdem mehr leisten als damals ging. Zuerst war ich ebenfalls nicht bereit Hilfe anzunehmen, dann eben nur Schrittweise. Bis ich Ende des Jahres erkannte, dass eine Medikamentöse Behandlung unausweichlich ist. <br /> Im Gegensatz zu dir gehe ich aber nicht so tiefgründig mit dem Thema um, also ich will die Menschheit nicht aufwecken, die Welt nicht verbessern, oder irgendwas in die Richtung, wie ich es aus deiner Blogbeschreibung lese. Ich möchte lediglich mein Leben wieder leben können und Feuer in mir spüren, das andere Menschen durch einen kurzen Augenblick in meine Augen wieder finden können!!! <br /> Ich weiß nicht, ob meine kindliche Art des Empfindens der richtige Weg ist damit umzugehen, aber ich hoffe es und ich werde jetzt nie wieder damit aufhören Hoffnung zu haben und das wünsche ich dir auch... vielleicht schaust mal bei mir vorbei und vielleicht kann man ja mal erfahrungen austauschen... <br /> <br /> LG Elena
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M
Lieber Peter,<br /> <br /> wenn ich die anderen Kommentare so lese, scheine ich die Erste zu sein, die dich nicht persönlich kennt (kann mich auch täuschen und das falsch interpretieren). :-))<br /> <br /> Ich bin froh, auf deine Seite gestoßen zu sein.<br /> Es ist enorm, wie du mit Worten umgehen kannst, wie viel Hoffnung du mir damit machst.<br /> <br /> Diese Worte von dir (und deine Worte vor dir an mich im Forum - ich bin Liu -) machen mir so viel Mut, auszuhalten:<br /> <br /> In dem Moment, als ich wusste ich habe nun den endlich den Mut meinem Leben ein Ende zu bereiten, schaffte ich es jedoch einen einzigen klaren Gedanken zu fassen: "Es muss doch anderes auch gehen. Wenn man nur vor sich dahinvegetieren kann, dann kann man doch richtig leben. Kalt oder Warm, Hell oder Dunkel, Tod oder Leben, vor sich dahinvegetieren oder leben."<br /> <br /> Danke Peter!
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T
<br /> Danke für das schöne Kommentar.<br /> <br /> Übrigens kennt mich hier keine persönlich :)<br /> <br /> <br />
I
Hallo Peter,<br /> jetzt habe ich mir Dein Resüme noch ein zweites Mal in Ruhe durchgelesen, einfach weil es so ehrlich ist.<br /> Ich danke Dir für Deine Wünsche zum Neuen Jahr und möchte Dir die meinen sagen:<br /> "Geh Deinen Weg und veränder Dich nach Deinen Vorstellungen"<br /> lg Gabi
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T
<br /> Ich glaube ein Wort genügt als Antwort: Danke.<br /> <br /> <br />
M
Kleiner Buchtipp für 2009: Spencer Johnson (2003): Das Geschenk. Kreuzlingen/München: Heinrich Hugendubel Verlag.
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T
<br /> Danke, klingt sehr spannend. Ich werd den Tipp auf jedenfall berücksichtigen.<br /> <br /> <br />